Sicherheit dank Unterhalt und Überwachung
Oberstes Gebot am Linthwerk ist die Funktionstüchtigkeit der Bauten
Die Hochwassersicherheit der Linthebene hängt heute vorwiegend von der Sicherheit des Linthwerks ab. Der Unterhalt sorgt dafür, dass die Bauwerke auf Dauer standfest bleiben und ihre Funktion einwandfrei erfüllen können. So müssen die Kanalquerschnitte frei sein von Bewuchs und Schwemmgut, um den Wasserabfluss zu garantieren.
Ständige Kontrolle der Dämme
Das Linthwerk ist ein komplexes System aus Kanälen und Dämmen. Es muss sorgfältig unterhalten werden, um über die Jahre der Erosionskraft des Wassers zu widerstehen und erst recht, um im Hochwasserfall zu funktionieren. Eine regelmässige Kontrolle aller Anlagen durch die Linthaufseher stellt sicher, dass unerwünschte Veränderungen sofort erkannt werden. Geologen werten die Daten der Kontrolleure aus. Allfällige Schäden können dank der konsequenten Überwachung (Monitoring) schnell behoben werden.
Linthaufseher: Beobachtungen vor Ort und Unterhaltsarbeiten
Von Anfang an schenkte man dem laufenden Unterhalt die nötige Beachtung. Heutzutage sind es neben den Linthaufsehern verschiedenste Berufsleute, die zur Instandhaltung und kontinuierlichen Pflege des Linthwerks beitragen: Landwirte, Bauleute und Forstarbeiter. Sie helfen mit, das Linthwerk funktionstüchtig zu halten und seine Schutzfunktion zu sichern.
Für Kontrollaufgaben und den Unterhalt am Linthwerk kommen die beiden Linthaufseher, bei Bedarf weitere Partner zum Einsatz. Die Linthaufseher nehmen regelmässig Wasserstandsmessungen vor und beobachten Auflandungen, Uferabbrüche, Setzungen, Wasseraustritte, Höhlen von Tieren in Dämmen, den Bewuchs in Gewässern und an Ufern. Sie mähen Gräben und Ufer und entfernen Schwemmholz von den Vorländern. Auch die Beobachtung und Verminderung unerwünschter Pflanzenarten (Neophyten) gehört zum Unterhalt am Linthwerk.
Die Linthaufseher sorgen für einen funktionsfähigen Zustand der Anlagen.
Kontrolle durch externe Fachleute
Wie bei den regelmässig überwachten Staudämmen überprüfen externe Fachleute den Zustand des Linthwerks jährlich. Bei der Sicherheit geht es vor allem um die Erhaltung der Abflusskapazität: Im Escherkanal spielt das Geschiebe die entscheidende Rolle, im Linthkanal der Bewuchs. Kontrollen finden statt bei Entlastungsbauwerken, Brücken und Dämmen. Die Ergebnisse werden in einem Jahressicherheitsbericht dargestellt. Sie stützen sich auf Monitoring-Programme, Beobachtungen der Linthaufseher, Augenscheine, Nachrechnungen und Kontrollen der Fachpersonen. Sollte die Sicherheit aus Sicht der Fachleute nicht gewährleistet sein, schlagen sie Massnahmen vor. Für die Umsetzung ist der Linthingenieur verantwortlich.
Im Bereich Umwelt wird die Entwicklung der Natur dokumentiert und interpretiert. Aufgrund der Ergebnisse lässt sich der Unterhalt optimieren oder neue Massnahmen können getroffen werden.
Sowohl die Veränderungen der Flusssohle (Querprofile) als auch die Entwicklung der Vegetation werden regelmässig erfasst (z.B. Chli Gäsitschachen).
Richtlinien für den Umgang mit Neophyten am Linthwerk
Bereits während der Realisierung des «Hochwasserschutzprojekts Linth 2000» wurden die Neophyten kontrolliert, die daraus gewonnenen Erkenntnisse festgehalten und Massnahmen gegen eine unerwünschte Ausbreitung angeordnet. Heute werden sowohl die Sicherheit wie die Entwicklung der natürlichen Flächen des Linthwerks mit einem dauerhaften Monitoring überwacht. Dazu gehören die Gewässer, die Vegetation, die Lebensräume für Flora und Fauna sowie die Vorkommen der Neophyten. Die Ergebnisse dieser Überwachung und die systematischen Beobachtungen der Linthaufseher werden in einem Jahressicherheitsbericht zusammengefasst und bewertet. Sofern erforderlich werden auf dieser Grundlage konkrete Massnahmen ergriffen.
Anfang Jahr hat die Linthverwaltung beschlossen, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Neophyten und unerwünschten Pflanzen auf den Flächen des Linthwerks in einem Konzept festzuhalten. Die daraus abgeleiteten Richtlinien, die auf konkreten Erfahrungen und einem praxisorientierten Vorgehen basieren, sind mit den zuständigen Amtsstellen der angrenzenden Kantone abgesprochen.